Deutschland: Wege
Leider ist der E8 in Deutschland nicht durchgehend und schlechter als irgendwo sonst in Europa markiert. Der E8 folgt zwar wie üblich regionalen und überregionalen Wanderwegen, in Deutschland allerdings in einem recht häufigen Wechsel. Längere Abschnitte mit durchgehender Markierung sind selten (Rheinhöhen-, Vierländer-, Bayrischer-Wald-Weg). In (Online-) Karten findet man dazu oft auch noch alte Wegführungen, Änderungen der regionalen Wanderwege – und, wenn vorhanden, auch der E8-Markierungen, werden nicht übertragen. Somit ist das Dilemma komplett!
Markierungen
In der Karte bezeichnen die Symbole die Stellen, an denen sich eine Markierung ändert und/oder eine Variante beginnt/endet. Dabei werden vor allen Markierungen von Wanderwegen genannt, mit denen der E8 zusammen verläuft. In den Aufklappfenstern ist der Ort sowie seine Koordinaten genannt, die Markierungen und die Wegbezeichnungen in beiden Richtungen des E8. Die Wegbezeichnungen stellen Links zu den verantwortlichen Wandervereinen dar. Eine Zusammenfassung der Markierungen inklusive Varianten zum Ausdrucken gibt es unter
PDF Markierungen.
Im Bereich des
Niederrhein-Vereins verläuft der E8 vor allem über den Arnold-Mock-Weg, den Steinkohleweg und ab Hinsbeck gemeinsam mit dem Grenzlandweg X1. Alle Hauptwanderwege mit einem X markiert, nur bei Verwechslungsgefahr ist auch die Nummer mit angegeben. Es gibt zwei offizielle Varianten über Xanten und entlang des Flüsschens Schwalm.
In Aachen übernimmt der
Eifelverein die Wegführung. Der der E8 folgt den gut markierten regionalen Weitwanderwegen Krönungsweg (HWW10), Ahr-Venn-Weg (HWW11), Lieserweg (HWW3) und dem Jakobsweg (HWW1), ab Bad Godesberg bis Koblenz dem Rheinhöhenweg mit durchgängiger Markierung. Auf der Webseite des Eifelvereins sind die vom E8 genutzten Haupt- und Weitwanderwege vorzüglich dokumentiert.
Auch südlich von Koblenz bleibt man auf dem Rheinhöhenweg, allerdings zeichnet der
Hunsrückverein für die durchgängig vorhandenen Markierungen verantwortlich. Der südliche Teil des Rheinhöhenwegs endet in Mainz, der E8 verlässt ihn aber schon im Bingener Wald am Forsthaus Jägerhaus. Bis Bad Kreuznach folgt der E8 dem Nahehöhenweg und dem Mosel-Nahe-Wanderweg.
Auf dem Hühnerkopf vor Bad Kreuznach beginnt die Zuständigkeit des
Pfälzerwaldvereins. Bis Niederhausen ist die Wegführung des E8 leider recht undurchsichtig, man muss teilweise ohne Markierung lokalen Wanderwegen folgen. Erst auf dem rechten Naheufer bietet der Pfälzerwaldverein mit dem Pfälzerwald-Wanderweg eine durchgehende Markierung bis zum Donnersberg.
Am Donnersberg bietet sich zwei Varianten des E8 an, von denen die eine über Worms durch den nördlichen Odenwald zum Main führt und in das Taubertal abbiegt. Die südliche Variante folgt für etwa 60 km den Höhen des Pfälzerwaldes und wendet sich erst dann zur Rheinebene nach Speyer. Der E8 folgt dann dem Neckar und der Elz und trifft in Tauberbischofsheim auf die Nordvariante.
Nordvariante
Vom Donnersberg gibt es mit dem Vier-Länder-Weg eine länger durchgehende Markierung quer durch den Rheingraben bis in den Odenwald hinein. Der Vier-Länder-Weg mit seinem gelben Quadrat ist der Hauptwanderweg HW18 des
Odenwaldklubs, der früher Nibelungenweg hieß (und manchmal immer noch so bezeichnet ist) und der keinesfalls mit dem Nibelungensteig (Markierung N) verwechselt werden sollte. Am Kaiserturm auf der Neukircher Höhe verlässt der E8 den HW18 und folgt dem Main-Stromberg- (HW15), dem Bensheim-Walldürn- (HW22) und dem Bensheim-Miltenberg-Weg (HW20) bis nach Michelstadt. Dort trifft der E8 nochmals auf den HW18, der bis nach Vielbrunn führt. Dann geht es mit dem Westlichen Limesweg abwärts zum Main nach Obernburg.
Von Obernburg am Main bis nach Wertheim ist sind Markierungen des
Spessartbunds ziemlich uneinheitlich und wenig stringent. Viele markierte Wanderwege führen mehr oder weniger parallel zum Verlauf des Mains, manchmal sind E8-Markierungen zu entdecken, die aber so spärlich sind, das man sich auf den Track oder andere Markierungen verlassen muss. Hinter der Mainschleife bei Großheubach verweisen E8-Markierungen auf den aspahltierten und deshalb wenig attraktiven Mainuferweg. Hier sollte man bis Wertheim anderen Wegen abseits in den Hügeln folgen. Unter den vielen Markierten Wanderwegen folgt man von Wertheim bis Tauberbischofsheim dem Main-Donau-Weg.
Südvariante
Die Wanderwege im Pfälzerwald sind überaus attraktiv, da nur an ganz wenigen Stellen asphaltierte Wege benutzt werden und auch hart geschotterte Forstwege eher die Ausnahme sind. Stattdessen verläuft der E8 meist auf bequem zu wandernden Pfaden zwischen solchen Schotterwegen, teilweise mit tollen Aussichten über die waldbedeckten Hügel und Täler des Pfälzerwaldes.
Dies ändert sich beim Verlassen des Pfälzerwaldes drastisch: Ab Edenkoben durch die Rheinebene und auch entlang von Neckar und besonders im Elztal verläuft der E8 in der Regel auf harten Forst- und Wirtschaftswegen und auch kilometerlange Abschnitte auf Asphalt sind häufig.
Vom Donnersberg gibt es mit dem Wanderweg Weißes Kreuz und ab Johanniskreuz bis nach Speyer mit dem Roten Kreuz eine durchgängige Markierung des
Pfälzerwaldvereins. Das Rote Kreuz bleibt auch nach der Überquerung der Rheinbrücke und gleichzeitig der Landesgrenze nach Baden-Würtemberg erhalten, allerdings trägt der Wanderweg hier nun den Namen "Franken-Hessen-Kurpfalz-Weg HW21" des
Odenwaldklubs. Die Markierung bleibt bis zum Fuß des "Kleinen Odenwaldes" bei Leimen dieselbe, dann wechselt sie auf den Roten Streifen des Odenwald-Vogonen-Wegs (HW7b), der bis Heidelberg (Philosophenweg auf der rechten Neckarseite) führt.
Am oberen Ende der Treppe des Schlangenweges findet sich die R-Markierung des Rechten Neckarrandwegs HW64, die den E8 bis Eberbach führt. Hinter dem Bahnhof von Eberbach verlässt der E8 das Rote R und wechselt mit dem Roten Dreieck des HW25 die Neckarseite, um gleich am Bebauungsrand von Neckarwimmersbach auf das Goldene R des Linken Neckarrandwegs HW62 einzubiegen.
Ähnliches geschieht in Obrigheim/Mosbach: Das Grüne Kreuz des HW40 führt zurück auf die rechte Neckarseite, um schon nach wenigen Kilometern am Bahnhof Mosbach (Baden) den Stab an das Blaue Dreieck des HW43 weiterzugeben. Dieser Weg leitet den E8 das Elztal aufwärts bis Oberneudorf und abwärts über Buchen nach Hardheim. Dort verlässt man das Blaue Dreieck und absolviert auf dem HW24 mit dem umgedrehten goldenen T die letzten Kilometer nach tauberbischofsheim.
Unter den vielen Markierten Wanderwegen folgt man von Wertheim respektive Tauberbischofsheim am besten den markanten Markierungen des Main-Donau-Wegs unter Obhut des
Schwäbischen Albvereins bis Creglingen und dem Main-Donau->Bodenseeweg (HW4) über Rothenburg nach Crailsheim. In Craisheim endet die Zuständigkeit des Schwäbischen Albvereins, bis Dinkelsbühl im Gebiet des
Fränkischen Albvereins muss man mit spärlichen E8-Markierungen versehenen Wegen durch das "Niemandsland" folgen. Von Dinkelsbühl bis Burg Spielberg gibt es E8-Markierungen. In Spielberg kommt der Altmühl-Panoramaweg hinzu, der bis Kipfenberg zwar permanent mit dem E8 zusammen läuft, aber sehr gut markiert ist. Von Kipfenberg verläuft der E8 gemeinsam mit dem Rätischen Limesweg bis zur Donau.
Schon auf dem Limesweg kommt bei Altmannstein der Ostbayerische Jakobsweg hinzu, der mit einer einigermaßen durchgängigen Markierung über Wertheim und Regensburg hinaus den E8 begleitet. Der
Bayerische Wald-Verein hat den E8 mit einem grünen Dreieckbis zur Grenze nach Kappel markiert. Kurz hinter Wörth, nach dem Aufstieg aus dem Donautal, trifft er auf die südliche Goldsteig-Route. Der Goldsteig ist sehr gut markiert und führt auch zum Ziel (nämlich Passau), verläuft allerdings an einigen Stellen anders als der E8. Wer es im Sinne des E8 genau machen will, hält sich zunächst an den Jakobsweg und später an den weiß/blauen Main-Donau-Weg. Wer nur nach Markierung läuft, sollte dem Goldsteig folgen, weil er besser markiert ist als der E8 und in vielen Abschnitten auch attraktiver.
In Passau findet man auf der grün/blauen Markierung des Donausteigs aus der Stadt, danach folgt man den grünen Dreiecks-Markierungen und den hier häufig anzutreffenden E8-Zeichen bis zur Landesgrenze.